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IUB erhält erstmals Beteiligung an DFG-Sonderforschungsbereich

   

Politikwissenschaftler der IUB beschäftigen sich in den nächsten vier Jahren mit der „Zukunft des modernen Territorialstaates“

Der Bewilligungsausschuss der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) entschied sich in seiner Sitzung am 26. und 27. November für die Einrichtung 13 neuer Sonderforschungsbereiche (SFB). Darunter ist auch der SFB „Staatlichkeit im Wandel“, der an der Universität Bremen, der IUB, der Hochschule Bremen sowie der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin und dem Europäischen Hochschulinstitut in Florenz eingerichtet wird. Den Teilbereich „Zukunft des modernen Territorialstaates“ koordiniert die IUB.

[ Nov 29, 2002]  Der SFB „Staatlichkeit im Wandel“, der zum 1. Januar 2003 eingerichtet wird, befasst sich mit aktuellen Tendenzen der Entwicklung von Staaten westlicher Prägung. Im Mittelpunkt der Forschung stehen die Beschreibung des Wandels von Staatlichkeit und Fragen nach grundlegenden Veränderungstrends, Kräften, die Veränderung auslösen und den Auswirkungen der beobachteten Veränderungsprozesse.

Die DFG genehmigte die erste vierjährige Projektphase des auf insgesamt 12 Jahre ausgelegten SFB. Die Gesamtleitung des 16 Teilprojekte umfassenden Forschungsvorhabens hat Prof. Dr. Michael Zürn von der Universität Bremen, die auch SFB-Sprecherinstitution ist. Ebenfalls zur Bremer Beteiligung des ortsgebundenen SFB gehören die IUB und die Hochschule Bremen. Überregional ergänzt wird das Projekt von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin und dem europäische Hochschulinstitut in Florenz .

Professor Philipp Genschel und Professor Markus Jachtenfuchs, die Political Science an der IUB lehren, leiten die zwei Teilprojekte, mit denen sich die IUB an dem SFB beteiligt. Im Zentrum von Genschels Projekt stehen der Steuerstaat und die internationale Steuerpolitik, während sich die Gruppe um Jachtenfuchs mit der Internationalisierung des Gewaltmonopols beschäftigen wird. Die beiden Projekte gehören zu dem SFB-Teilbereich „Zukunft des modernen Territorialstaates“, den die beiden Politikwissenschaftler der IUB koordinieren. Geplant ist der Aufbau einer Forschungsgruppe mit sechs zusätzlichen Wissenschaftlern. Vier der neuen Wissenschaftlerstellen werden durch Mittel des SFB finanziert. Genschel und Jachtenfuchs können insgesamt mit einem Finanzierungsvolumen von 500 000 € für die erste Projektphase rechnen.

IUB Präsident Dr. Fritz Schaumann freute sich über den Forschungserfolg der IUB: „Andere Wissenschaftsinstitutionen brauchen für die Einrichtung ihres ersten Sonderforschungsbereiches manchmal Jahre. Die IUB kann sich hingegen schon ein Jahr nach Aufnahme des Studien- und Forschungsbetriebs über ihren ersten SFB freuen. Die Einrichtung eines SFB ist ein bedeutender Indikator für das Forschungsniveau einer Institution.“

Max Kaase, Dean der School of Humanities and Social Sciences, ist stolz auf die Anerkennung seiner beiden Kollegen und ihrer Forschung durch die DFG-Förderung. „Die Bewilligung der SFB-Projekte ist ein Beweis für die Hohe Qualität der Forschung von Dr. Genschel und Dr. Jachtenfuchs. Beide Projekte sind von der DFG mit ,sehr gut' bzw. ,exzellent' bewertet worden“, sagte Kaase. Außerdem sieht er den erfolgreichen DFG-Antrag als erfreuliches Signal für die sehr gute, produktive Kooperation der IUB mit der Universität Bremen.



Dr. Philipp Genschel
• seit Herbst 2002 Professor of Political Science an der IUB

• 1989 – 1993 Forschung am Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschafts-wissenschaften; Promotion 1993 in Soziologie an der Universität Köln

• 2001 Habilitation in Politikwissen-schaft an der Universität Konstanz

• Lehr- und Forschungsaufträge an den US-Universitäten Chicago und Stanford sowie am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz

• Forschungsschwerpunkte: internationale politische Ökonomie, Kooperationstheorie und Institutionen-theorie, internationale Steuerpolitik, regulativer Wettbewerb, Globalisierung und europäische Integration


Dr. Markus Jachtenfuchs
• seit 2001 Professor of Political Science an der IUB

• 1994 Promotion am Europäischen Hochschulinstitut Florenz in Politikwissenschaft

• internationale Studiums- und Forschungs- bzw. Lehraufenthalte in Berlin, Paris, Florenz, Brügge, Mann-heim sowie an der Stanford University

• 1999 – 2001 Professor pro tempore für Internationale Beziehungen an der Universität Greifswald

• Forschungsschwerpunkte: effektives und demokratisches Regieren jenseits der Staatlichkeit, europäische Integra-tion sowie Ideen und Politik


Die Sonderforschungsbereiche der DFG
Sonderforschungsbereiche ermögli-chen bei zeitlicher Begrenzung - in der Regel zwölf Jahre - und regelmäßiger strenger Begutachtung die Durchfüh-rung aufwändiger Forschungsvorha-ben an den Hochschulen. In der Form des „ortsgebundenen SFB“ dienen sie der lokalen Profilbildung. Die Wissen-schaftler können mit außeruniversi-tären Forschungseinrichtungen und auch mit der Wirtschaft kooperieren.

Die Vielzahl der Initiativen für die Einrichtung von Sonderforschungsbe-reichen führt dazu, dass der Wettbe-werb nach wie vor sehr groß ist. Insgesamt wird die DFG ab Januar 2003 an 61 Hochschulen 275 Sonder-forschungsbereiche fördern, für die rund 353 Mio € zur Verfügung stehen.

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Author: Kristin Beck. Last updated on 23.06.2005. © 2005 International University Bremen, Campus Ring 1, 28759 Bremen. All rights reserved. No unauthorized reproduction. http://www.iu-bremen.de. For all general inquiries, please call IUB at +49 421 200-4100 or mail to iub@iu-bremen.de.