Big Brother als Medienkunst

Dr. Ursula Anna Frohne, ab September 2002 Professor of Art and Art History an der IUB, ist Mitherausgeberin des Katalogs zur Ausstellung CTRL (SPACE) - Rhetoriken der Überwachung von Bentham bis Big Brother, die vom 12. Oktober 2001 bis zum 24. Februar 2002 im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien ZKM gezeigt wurde.

[ Aug 06, 2002]  Die Ausstellung thematisierte die künstlerische Tranformation von Überwachungspraktiken - von Vito Acconis Verfolgungs-Performances über Andy Warhols Experimente mit „Echtzeit“ bis zu Laura Kurgans Neuverwendung von Satellitenaufnahmen. Die TV-Sendung "Big Brother" war in diesem Zusammenhang das jüngste, aber sicher nicht das letzte Beispiel. Der 650 Seiten starke Katalog, erschienen bei MIT Press, Cambridge, Massachussetts, dient vor allem dazu, die "Bandbreite sehr verschiedener Kulturen der Überwachung zu erforschen", so ZKM-Leiter Professor Peter Weibel. Zugleich begleitet er den „International Media Art Award“, der jährlich vom ZKM und dem Südwestfrundfunk vergeben wird.

Dr. Frohne ist studierte Kunsthistorikerin und hatte zuletzt am Pembroke Center der Brown University, Rhode Island, gelehrt. Nach einem Lehrauftrag 1988 bis 1995 an der Freien Universität Berlin war sie als Kuratorin zahlzeicher Austellungen in Berlin (Neue Nationalgalerie), New York (The Solomon R. Guggenheim Museum), Tokyo (Sogetsu Kaikan Museum) und Kassel (documenta 8) tätig. Dem Karlsruher ZKM ist Dr. Frohne seit 1995 verbunden. Bei der Vorbereitung der Ausstellung CTRL (Space) – Rhetoriken der Überwachung von Bentham bis Big Brother assisierte sie Thomas Y. Levin, an der Princeton University Professor für Kultur und Medienwissenschaft. Levin war in Karlsruhe als Kurator tätig. Die Bremer Wissenschaftlerin ist neben Weibel und Levin nicht nur Mitherausgeberin des Katalogs, sondern auch Autorin. Von ihr stammt der Beitrag Screen Tests: Narzismus der Medien, Theatralität und verinnerlichte Beobachter.

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