Gehört die Türkei in die Europäische Union?
Der Vortrag des früheren Ministerpräsidenten der Türkei, Prof. Mesut Yilmaz, an der IUB gibt Antworten

Am Montag, den 12. September, hielt Prof. Mesut Yilmaz einen Gastvortrag an der International University Bremen (IUB). Thema des Vortrags von Prof. Yilmaz: "Die Beziehung der Türkei zur Europäischen Union".

[ Sep 09, 2005]  Die Befürworter der Aufnahme der Türkei in die Europäische Union hoffen auf einen sicherheitspolitischen und geostrategischen Gewinn. Dagegen warnen die Beitrittsgegner vor hohen Kosten und befürchten, dass die Integrationskraft der EU überfordert sein könnte. In Deutschland, dem Land mit den meisten türkischen Einwanderern, herrscht auch in politischen Parteien Skepsis gegen einen EU-Beitritt vor. Während die SPD einen Beitritt unterstützt, strebt die CDU-Vorsitzende Angela Merkel eine "privilegierten Partnerschaft" mit der Türkei an. In seinem Vortrag beschäftigte sich Gastredner Prof. Yilmaz mit dieser und der Frage, ob die Türkei kulturell zu Europa gehören könne.

Mesut Yilmaz wurde 1947 in Istanbul geboren. Er studierte Finanz- und Wirtschaftswissenschaften in Ankara und Köln. Nach Tätigkeiten in der Industrie ging er in die Politik, war 1983 Gründungsmitglied der "Mutterlandspartei", und ab 1986 nacheinander Staatsminister, Kultusminister, Außenminister und mehrfach Ministerpräsident der Türkei. Er war Mitglied im Europäischen Konvent und seit 1998 Vizepräsident der "European Democratic Union".

Der Gastvortrag fand auf Einladung der School of Humanities and Social Sciences der IUB statt.