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Wissenschaft für Bremen: Aussagen für die Haushaltsverhandlungen der Großen Koalition

   

Die Rektoren der Hochschulen und die Leiter großer Forschungsinstitute im Lande Bremen (die „Fallturm-Runde“) erwarten von den laufenden Koalitionsverhandlungen zum Landeshaushalt eine klare Prioritätensetzung für die Zukunftsfähigkeit des Landes. Diese hängt in hohem Maße von den Leistungen der Wissenschaft in Bremen und Bremerhaven ab.

[ Mar 10, 2005]  Die „Fallturm-Runde“ stellte auf ihrer 24. Sitzung am 9. März 2005 im Einzelnen fest:

Das Land Bremen hat die große Chance, sich zu einem Spitzenstandort für Wissenschaft, Technologie und Innovationen in Deutschland zu entwickeln. Vor 20 Jahren entschloss sich der Senat der Freien Hansestadt Bremen, auf Wissenschaft und Innovationen zu setzen, um den unerlässlichen Strukturwandel zu bewältigen. Seither wurden in außergewöhnlicher politischer Einigkeit über alle Parteigrenzen hinweg und in enger Kooperation zwischen Staat und Wissenschaft Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit hoher Qualität aus- bzw. aufgebaut.

Es war allen Beteiligten klar, dass diese Politik einen langen Atem und Verlässlichkeit auf Seiten des Staates und der Wissenschaft braucht. Heute ist das Hochschul- und Forschungssystem ein Motor des regionalen Strukturwandels, von dem starke Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung ausgehen. Ein wichtiger Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg Bremens sind die wissenschaftlichen Kompetenzen der an den Bremer Hochschulen ausgebildeten Absolventen. Sie sind in ihren Unternehmen und Institutionen für die Innovationsdynamik mit verantwortlich, und gründen neue wissenschaftlich basierte Unternehmen. Netzwerke aus Forschung und Entwicklung, Produktion und Vermarktung, Dienstleistung und Zulieferung konnten relevante Wertschöpfungsketten in Bremen und Bremerhaven etablieren. Die Technologieparks sind hierfür hervorragende Beispiele. Zahlreiche hochwertige Arbeitsplätze werden geschaffen und Neubürger ins Land geholt.

Diese Verlässlichkeit seitens der Politik und die Bereitschaft der Wissenschaft an der Zukunft des Landes mitzuarbeiten, hat letztlich zu breiter nationaler Anerkennung geführt – sei es durch die Ansiedlung überregional herausragender Institutionen, sei es als „Stadt der Wissenschaft 2005“.

Zum Festhalten an dieser Politik gibt es - gerade in schwierigen Zeiten – keine Alternative.

Um die Chance des Aufstiegs in die Spitzengruppe der technologisch führenden Regionen Deutschlands zu nutzen, bedarf es der Fortsetzung und Verstärkung der integrierten Wissenschafts-, Technologie- und Wirtschaftspolitik, wie sie im Wissenschaftsplan 2010 vorgesehen ist:

* die Forschungs-, Entwicklungs- und Ausbildungspolitik des Landes Bremen wird gezielt mit Technologie- und Wirtschaftsförderung verbunden

* der Wissenschafts- und Technologietransfer wird intensiviert

* die Hochschulen des Landes verbessern weiter die Qualität der wissenschaftlichen Ausbildung noch weiter verbessern. In diesem Rahmen sind die Hochschulen des Landes Bremens für exzellente Studierende aus aller Welt offen und bereiten ihre Studierenden auf die kompetente Wahrnehmung beruflicher Aufgaben in einer international und interkulturell geprägten Welt vor

Vor diesem Hintergrund empfehlen die Rektoren der Hochschulen und die Leiter großer Forschungsinstitute der Politik des Landes eindringlich, den erfolgreichen Weg der letzten beiden Jahrzehnte nicht zu verlassen. Sie empfehlen daher:

* Die wissenschaftliche Infrastruktur des Landes noch weiter zu verbessern und zu vernetzen, um im nationalen und internationalen Wettbewerb mit anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen auch in Zukunft bestehen zu können,

* Hochschulen und Forschungseinrichtungen darin zu unterstützen, sich in Netzwerke aus industrieller Forschung, Entwicklung, Produktion und Vermarktung einzubinden, um damit die Kompetenzen der Bremer Wirtschaft auszubauen,

* exzellente Grundlagenforschung in Hochschulen und Forschungsinstituten zu fördern, da ohne sie keine anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung auf hohem Niveau gedeihen kann,

* die an den bremischen Hochschulen in Lehre und Studium gelebte Internationalität weiter zu fördern, um den kulturellen Horizont von Stadt und Land zu erweitern,

* die Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften in der Forschungsförderungspolitik des Landes Bremen angemessen zu berücksichtigen, da über diese Disziplinen der politische, soziale und kulturelle Wandel unserer Welt verstanden wird,

* die Kooperation von Wissenschaft und Kunst zu unterstützen, da deren Bedeutung für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung des Landes und seine Anziehungskraft für junge und gut ausgebildete Menschen steigern wird,

die Hochschulen, Forschungsinstitute und Museen in ihren Bemühungen um eine Öffnung zur Gesellschaft, insbesondere zu den Schulen zu unterstützen.

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Author: Dagmar Becker. Last updated on 15.04.2008. © 2008 Jacobs University Bremen, Campus Ring 1, 28759 Bremen. All rights reserved. No unauthorized reproduction. http://www.jacobs-university.de. For all general inquiries, please call the university at +49 421 200-40 or mail to info@jacobs-university.de.