JACOBS UNIVERSITY BREMEN

Gute Perspektiven für die IUB: Expertenkommission legt Zukunftsempfehlungen vor

   

Anfang Juni legte eine externe Perspektivkommission aus deutschen und US-amerikanischen Wissenschafts- und Wirtschaftsexperten ihre Empfehlungen für die weitere Entwicklung der International University Bremen (IUB) vor. Das neunköpfige Gremium lobte die IUB als bundesweit einzigartig in der Verwirklichung akademischer wie politischer Visionen. Wichtigste Empfehlungen waren die Fokussierung des IUB-Profils auf ausgewählte Exzellenzbereiche in Forschung und Lehre sowie die verstärkte Kooperation mit anderen Forschungseinrichtungen. Außerdem müsse die mittel- bis langfristige finanzielle Konsolidierung durch einen entsprechenden Businessplan gesichert werden.

[ Jun 09, 2006]  IUB-Präsident Dr. Fritz Schaumann hatte das hochkarätig besetzte Expertengremium unter Vorsitz von Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VW-Stiftung, im Oktober 2005 gebeten, Empfehlungen für die strukturelle Weiterentwicklung der IUB zu erarbeiten. "Ich bin der Kommission für ihre vorzügliche Arbeit und ihre wertvollen Ratschläge außerordentlich dankbar", kommentierte Schaumann den nun erschienenen Bericht. "Nach fünf Jahren akademischen Betriebes und einer sehr dynamischen Aufbauphase war es ungemein wichtig, dass externe Experten mit kritischem Blick Bilanz ziehen und unsere Stärken und Schwächen analysieren. Das Ergebnis bietet die beste Grundlage für fruchtbare Diskussionen innerhalb und auch außerhalb der IUB", so Schaumann weiter.

Die Kommission war beeindruckt von der Entwicklung der IUB seit ihrer Gründung und gratulierte den Studierenden, Lehrenden, Angestellten und der Universitätsleitung zu diesem Erfolg: "Die akademische und politische Vision der Gründer der IUB sowie die außergewöhnlich hohe politische und private Unterstützung, die das Projekt IUB erfahren hat, haben eine in vieler Hinsicht in Deutschland einmalige akademische Einrichtung entstehen lassen", so der Kommissionsbericht. Die Zukunft der IUB hänge nun, neben der langfristigen Sicherstellung der finanziellen Grundlagen, vor allem von der gelungenen Balance zwischen ihrer Einzigartigkeit als innovative Bildungs- und Forschungsinstitution nach angloamerikanischem Vorbild und ihrer erfolgreichen Integration in die sich verändernde deutsche wie europäische Forschungs- und Hochschullandschaft ab.

Als wichtigste zukünftige Entwicklungsschritte empfiehlt die Kommission der IUB:

1. Weiterentwicklung eines unverwechselbaren IUB-Profils:
Die internationale und transkulturelle Ausrichtung der IUB müsse weiter gestärkt und als Markenzeichen ausgebaut werden. Dies solle, neben der bereits bestehenden multinationalen Studentenschaft, durch die weitere Internationalisierung des Lehrkörpers, entsprechende Curricula zur Vermittlung transkultureller Kompetenzen und mittels mehrsprachiger Lehrangebote erreicht werden.

2. Erstellung eines mittel- und langfristigen Finanz- und Businessplanes:
Um als erfolgreiches Best-Practice-Beispiel für eine privat gegründete und finanzierte Hochschule weiter bestehen zu können, muss die IUB ihre Einnahmen durch Fundraising, Drittmitteleinwerbung und Studiengebühren weiter erhöhen. Hierzu sind vor allem verstärkte Aktivitäten der Lehrenden im Drittmittelbereich, eine weitere Erhöhung der Anzahl selbst zahlender Studierender sowie ein weiterer Ausbau der Kooperation mit Unternehmen nötig.

3. Entwicklung eines geschärften Profils in Forschung und Lehre:
Zum Ausbau ihrer globalen Konkurrenzfähigkeit und Sichtbarkeit muss die IUB ihr Forschungsprofil weiter schärfen und sich auf wenige, dafür umso zukunftsträchtigere Gebiete mit gellschaftlicher, technologischer und internationaler Relevanz konzentrieren. Nur so kann bei den begrenzten finanziellen Rahmenbedingungen der IUB die nötige "kritische Masse" in der Forschung und damit auch in der Lehre dauerhaft erreicht werden.

4. Ausbau der Kooperationen in Bremen und darüber hinaus:
Die IUB soll sich verstärkt als strategischer Partner für Hochschulen und Forschungseinrichtungen positionieren und Synergien am Wissenschaftsstandort Bremen, im norddeutschen Raum und darüber hinaus intensiv nutzen, um ihre Aktionsmöglichkeiten zu optimieren.

5. Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit von Studienprogrammen:
Undergraduate- und Graduate-Ausbildung sollen so weiterentwickelt werden, dass die IUB ihre Position im internationalen Wettbewerb ausbauen, aber auch exzellente Graduierte für den Eigenbedarf und deutsche Forschungseinrichtungen ausbilden kann. Kernpunkte einer solchen Weiterentwicklung sind neben der bestehenden Transdisziplinarität und Flexibilität der Studienprogramme die Vertiefung des fachspezifischen Focus bei den Undergraduate- und die Professionalisierung der Graduateprogramme.

Prof. Dr. Joachim Treusch, der als designierter IUB-Präsident am 1. Juli 2006 die Nachfolge Fritz Schaumanns antreten wird, zeigte sich hocherfreut über die Einschätzung der Kommission, dass sich die IUB als innovativer und bedeutender Akteur in der deutschen Hochschullandschaft habe positionieren können. "Ich bin zuversichtlich, dass wir auf der Basis des bereits Geschafften und mit der Hilfe der von der Kommission aufgezeigten Perspektiven den Exzellenzanspruch der IUB nicht nur halten, sondern weiter verbessern können. Einen Schwerpunkt meiner künftigen Aufgabe sehe ich vor allem in der Förderung der intensiven Vernetzung der IUB in Bremen, in Deutschland und darüber hinaus."

Die Mitglieder der IUB-Perspektivkommission:
Vorsitz: Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VW-Stiftung
Prof. Dr. Paul Baltes, Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung
Prof. Dr. Manfred Erhardt, Generalsekretär des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft
Prof. Dr. Malcolm Gillis, Professor of Economics und ehem. Präsident der Rice University
Prof. Dr. Arthur Jaffe, Professor of Mathematics, Harvard University
Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
Prof. Dr. Friedhelm Neidhardt, ehem. Präsident des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung
Prof. Dr. Günter Stock, Mitglied des Vorstands der Schering AG, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Prof. Dr. Claus Weyrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG

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Author: Dr. Kristin Beck. Last updated on 15.04.2008. © 2008 Jacobs University Bremen, Campus Ring 1, 28759 Bremen. All rights reserved. No unauthorized reproduction. http://www.jacobs-university.de. For all general inquiries, please call the university at +49 421 200-40 or mail to info@jacobs-university.de.