JACOBS UNIVERSITY BREMEN

Lösung für demographische Personalprobleme:
Jacobs University-Wissenschaftler gründet Forschungsnetzwerk

   

Der demographische Wandel stellt nicht nur die staatlichen Sozialsicherungssysteme vor wachsende Schwierigkeiten. Auch Unternehmen werden zunehmend mit den Herausforderungen einer alternden Belegschaft konfrontiert. In dem von Professor Sven Völpel (Jacobs University Bremen) neu gegründeten WISE Demographie Netzwerk arbeiten Wissenschaftler und Unternehmen für drei Jahre gemeinsam an unternehmensspezifischen, durch aktuelle Forschung gestützten Lösungen für demographische Personalprobleme in Unternehmen.

[ Mar 28, 2007]  Das WISE Demographie Netzwerk (WDN), offiziell am 28. März 2007 in Köln im Rahmen des Wirtschaftskongresses „11th World Business Dialogue“ gegründet, bringt Personalentscheider aus sieben Partnerunternehmen, der DaimlerChrysler AG, der Deutschen Bahn AG, der Deutschen Bank, der EnBW AG, der Lonza AG, der Otto Group und der Volkswagen AG zusammen mit dem weltweiten Forschernetzwerk WISE business research, das Sven Völpel, Professor of Business Administration an der Jacobs University, koordiniert. (WISE = W isdom I nnovation S trategy E nergy).

In den kommenden drei Jahren wird das WISE-Team die Personalsituation der Partnerunternehmen analysieren und sie hinsichtlich spezifischer Personalmaßnahmen beraten. Jährliche Netzwerktreffen dienen dem Wissens- und Erfahrungsaustausch der Netzwerkpartner. Jedes der sieben Partnerunternehmen stellt hierfür jährlich 10.000 € zur Verfügung; ergänzt wird der Etat durch zusätzliche Personalmittel und durch von der WISE-Gruppe akquirierte Stiftungsmittel.

WDN-Direktor Sven Völpel über die spezifische Arbeitsweise des Netzwerkes: „Passgenaue Lösungen in einem der wichtigsten Managementthemen des nächsten Jahrzehnts – die zunehmend alternde Belegschaft von Unternehmen – können eindeutige Wettbewerbsvorteile für die WDN-Partnerunternehmen erzielen. Die einmalige Unternehmenskonstellation aus verschiedenen Branchen und die besondere Zusammenarbeit von Forschung und Praxis ermöglichen hierbei das Arbeiten an dem gesamten Spektrum der Herausforderungen des Demographischen Wandels. Das WISE-Team mit seinem Kern an der Jacobs University liefert hierfür in Kooperation mit weltweit renommierten Management Forschern und Business Intellectuals die transdisziplinäre Forschungsexpertise.“

Die Vertreter der WDN-Partnerunternehmen bewerteten die Perspektiven der neuen Kooperation ebenfalls sehr positiv in Hinblick auf die unterschiedlichen, für das jeweilige Unternehmen wichtigen Aspekte des Personalmanagements.

Annette Jankowski, Leiterin Strategische Projekte, Deutsche Bahn AG: „Unsere Belegschaft wird älter, der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt wird härter. Wir wollen die Beschäftigungsfähigkeit unserer Mitarbeiter erhalten und Nachwuchs strategisch sichern. Im WISE-Netzwerk wollen wir Impulse aus der Forschung aufnehmen und an innovativen Antworten auf die Herausforderungen des demografischen Wandels mitarbeiten."

Aletta Gräfin von Hardenberg, Director HR-COE Development, OD, Culture and Diversity, Deutsche Bank AG: „Die Deutsche Bank begreift den demographischen Wandel nicht nur als Herausforderung sondern auch als Chance. Den Herausforderungen des Älterwerdens begegnen wir in puncto unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Maßnahmen zu den Themen Lernen, Gesundheit und Employability. Um zu diesen Themen Best Practice auszutauschen, freuen wir uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit den anderen Netzwerkpartnern und der Jacobs University.“

Jürgen Hurst, Leiter des Zentralen Personalmanagements und Martina Klug, Personalgrundsatzfragen Zentrales Personalmanagement, EnBW AG: „Die EnBW AG möchte die Vielfältigkeit auf Mitarbeiter- und Führungsebene erhöhen, um ein langfristiges Wachstum zu sichern und ihre Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Innovation ausbauen zu können. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Alterszusammensetzung der Teams und der Erhöhung des Anteils von Frauen. Da der demographische Wandel eine ausgeglichene Altersstruktur erschwert, möchte die EnBW hier rechtzeitig gegensteuern.“

Alfred Zimmerli, Leiter HR Corporate Functions and HR IT, Lonza AG: „Einerseits getrieben durch das Wachstum des Geschäftes und die demographischen Veränderungen sehen wir in den nächsten Jahren einen hohen Rekrutierungsbedarf und eine signifikante Lücke von Talenten vor allem in gewissen Kategorien wie Mikrobiologie, Ingenieurwissenschaften, Chemie und Finanz. Deshalb haben wir strategische Initiativen im Bereich der Rekrutierung, der Mitarbeiterentwicklung und vor allem auch in der Flexibilisierung der Arbeitsbeziehungen eingeleitet. In diesem Rahmen kommt der Einstellung, dem Halten und der Förderung von älteren Mitarbeitern ein hoher Stellenwert zu.“

Adolf Michael Picard, Direktor Otto Personal, Otto Group: „Das WISE Demographie Netzwerk hilft dabei, die in Deutschland teilweise herrschende Untergangsstimmung zur Demografiekatastrophe zu relativieren und für konkrete Handlungsempfehlungen zu sorgen. Wir bei Otto halten überhaupt nichts von Untergangsszenarien. Alter an sich ist kein Problem, solange es gelingt, die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Ich persönlich sehe die demografische Entwicklung als eine Evolution – also eine sukzessive Veränderung, die uns Anpassungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume eröffnet.“


Rückfragen zum WISE Demographie Netzwerk beantwortet:
Prof. Dr. Sven Völpel

Director of WISE Research Group & Professor of Business Administration
Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development
Jacobs University Bremen
Tel: 0421 200-4780 | Fax: 0421 200-4793 | Mobil: 0162 8988226
Mail: s.voelpel@iu-bremen.de
www.wiseresearch.org

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Contact: Corporate Communications and Media Relations
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Author: Dr. Kristin Beck. Last updated on 15.04.2008. © 2008 Jacobs University Bremen, Campus Ring 1, 28759 Bremen. All rights reserved. No unauthorized reproduction. http://www.jacobs-university.de. For all general inquiries, please call the university at +49 421 200-40 or mail to info@jacobs-university.de.