Conrad Naber Stiftung fördert Jacobs University mit neuer Stiftungsprofessur zu Mehrsprachigkeit in Europa

Die Conrad Naber Stiftung stellt der Jacobs University Bremen 500.000 Euro für die Einrichtung eines neuen Lehrstuhls für Mehrsprachigkeit in Europa zur Verfügung. Der „Conrad Naber Chair for European Plurilingualism“ wird ab August 2008 auf fünf Jahre mit Prof. Dr. Jürgen Trabant besetzt, derzeit Professor für Romanische Philologie an der Freien Universität Berlin.

[ Aug 14, 2007]  Mit der Einrichtung der Stiftungsprofessur möchte die Conrad Naber Stiftung die akademische Profilierung der Jacobs University mit dem Ziel unterstützen, ihre interkulturelle Forschung und Lehre auszubauen. Ein wichtiger Aspekt der Arbeiten im Rahmen des Lehrstuhls ist die Entwicklung eines intelligenten vielsprachigen Systems für Forschung, Lehre und Leben auf dem Campus der Jacobs University, auf dem derzeit Studierende aus 90 Nationen zusammen lernen und leben und Englisch als offizielle Campussprache nutzen. Neue, optimierte Konzepte für die Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen sollen die Absolventen bestmöglich auf eine Integration in die kulturelle wie soziale Landschaft Europas vorbereiten. Zudem soll im Rahmen des neuen Conrad Naber Chairs der Forschungsschwerpunkt „Gesellschaften, Kulturen und Institutionen im Wandel – Aspekte der Globalisierung“ ausgebaut werden. Nach Ablauf des Förderungszeitraumes durch die Conrad Naber Stiftung wird die Jacobs University den Lehrstuhl selbst fortführen.

„Der Conrad Naber Chair ist eine ganz wunderbare und ehrenvolle Gelegenheit, meine Vorstellungen von einem angemessenen Gleichgewicht zwischen den vielen Kultursprachen Europas und der globalen Weltsprache theoretisch weiterzuentwickeln und an einer so multikulturellen Campus-Gemeinschaft praktisch zu erproben. Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung“, sagt der Sprach- und Literaturwissenschaftler Jürgen Trabant über seine neue Aufgabe an der Jacobs University. Die Forschungsschwerpunkte des künftigen Inhabers der Conrad Naber Chairs sind, neben französischer und italienischer Linguistik sowie literarischer Semiotik, die Geschichte der europäischen Sprachwissenschaft, historische Anthropologie der Sprache sowie Sprachphilosophie und Sprachpolitik.

Jürgen Trabant, geboren 1942, studierte Romanische und Deutsche Philologie sowie Philosophie an den Universitäten von Frankfurt am Main, Paris und Tübingen, wo er 1969 in Romanischer Philologie promovierte. Seine wissenschaftliche Laufbahn führte ihn an die Universitäten von Bari und Rom (1969-72), von Tübingen und Hamburg sowie an die Pädagogische Hochschule von Berlin (1972- 1980), bevor er seine jetzige Position an der FU Berlin antrat. Zwischen 1988 und 2003 nahm Trabant verschiedene Gastprofessuren wahr, darunter an der Stanford University, der University of California in Davis, der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris und der Université de Limoges. Der Autor von mehr als 250 Fachpublikationen ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie Träger des französischen Verdienstordens „Ordre National du Mérite“.

Die Conrad Naber Stiftung, im Jahr 2000 von dem Lilienthaler Unternehmer und Ehrenbürger Conrad Naber gegründet, fördert Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur in der Region Bremen.

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