JACOBS UNIVERSITY BREMEN

Autismus-Kongress an der Jacobs University

   

Am 19. und 20. Oktober treffen sich rund 400 Therapeuten, Wissenschaftler und Eltern von Betroffenen aus dem In- und Ausland an der Jacobs University. Unter der Schirmherrschaft von Jacobs University-Präsident Joachim Treusch und dem Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen, findet damit eine Konferenz zum Thema statt, die Kontakt zwischen Wissenschaft und Praxis herstellt. 24 Wissenschaftler aus fünf Ländern bieten Einblicke in den aktuellen Forschungsstand. Diskussionsrunden ermöglichen den Teilnehmern den direkten Dialog.

[ Oct 15, 2007]  Der Kongress ist in drei Themenblöcke unterteilt: „Neuropsychologische Forschungen zum Autismus“, „Früherkennung und –förderung“ sowie „Asperger Syndrom / High Functioning Autism“.

Der Vorsitzende des Instituts für Autismusforschung, Hermann Cordes, eröffnet die Konferenz am Freitag um 10.30 Uhr. Es folgen Grußworte der beiden Schirmherren Prof. Dr. Joachim Treusch und der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales Frau Ingelore Rosenkötter (in Vertretung). Ab 11 Uhr beginnen Vorträge zum ersten Themenbereich „Neuropsychologische Forschungen zum Autismus“. Die Referenten erklären Verhaltensunterschiede und neuronale Prozesse von normalen und autistischen Kindern. Diese Erkenntnisse helfen bei der Behandlung dieser schweren Lern- und Kommunikationsstörung.

Der zweite Themenblock beginnt um 17 Uhr und wird am Samstagvormittag fortgesetzt. Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern stellen Konzepte zur Frühförderung vor. Neue Intensivprogramme und Elterntraining helfen, autistische Kinder hoch effektiv zu fördern. Der Samstagnachmittag ist dem dritten Themenblock gewidmet: Asperger Syndrom / High Functioning Autism. Die Asperger Störung kommt bei etwa 9 von 10.000 Menschen vor. Die Betroffenen zeichnen sich z. Teil durch sehr hohe Intelligenz aus, zeigen aber soziale und kommunikative Schwierigkeiten, die ihnen häufig ein normales Leben unmöglich machen. Im Rahmen des Kongressprogramms stellen einige dieser Betroffenen die Störung aus ihrer Sicht dar und berichten über ihre Form, die Welt zu sehen und den Alltag zu meistern.

Organisiert wird die Konferenz vom Institut für Autismusforschung (IFA) in Kooperation mit der Jacobs University und der Vereinigung für Interdisziplinäre Frühförderung (ViFF). Der deutschlandweit in diesem Jahr größte Kongress zu diesem Thema findet zum ersten Mal statt.



Autismus
Die „Autistische Störung“ bzw. der „Frühkindliche Autismus“ ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die durch eine neurobiologische Störung der Hirnentwicklung verursacht wird und eine massiv veränderte Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung zur Folge hat. Die Störung tritt bei etwa 2-3 von 1000 Kindern auf und zeigt sich in den ersten drei Lebensjahren. Je nach Schweregrad der Entwicklungsstörung gibt es sehr unterschiedliche Ausprägungen des Störungsbildes. Ein kleiner Teil der Kinder durchläuft eine annähernd normale kognitive und sprachliche Entwicklung. Die meisten autistischen Kinder sind aber schwer, zum Teil sogar lebenslang sehr schwer behindert.
Alle autistischen Kinder weisen eine typische Konstellation von Merkmalen und qualitative Beeinträchtigungen in folgenden Bereichen auf: Kommunikation / Sprache, Soziale Interaktion / Kontaktverhalten, Vorlieben / Interessen / Aktivitäten.

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Author: Dagmar Becker. Last updated on 15.04.2008. © 2008 Jacobs University Bremen, Campus Ring 1, 28759 Bremen. All rights reserved. No unauthorized reproduction. http://www.jacobs-university.de. For all general inquiries, please call the university at +49 421 200-40 or mail to info@jacobs-university.de.