JACOBS UNIVERSITY BREMEN

Wissenschaftspreise 2007 der Bremer „unifreunde“: Würdigung herausragender Forschung und universitärer Kooperation

   


Am 14. November 2007 vergab der Verein „unifreunde e. V.“ seine Wissenschaftspreise für herausragende Forschung und Wissenschaftskooperation in Bremen: den mit 5000 Euro dotierten Preis der Bremer Sparkasse für innovative Kooperationsprojekte zwischen der Jacobs University Bremen und der Universität Bremen sowie den Bernd-Artin-Wessels-Preis und einen Bernd-Artin-Wessels-Sonderpreis für exzellente Kooperationen zwischen Wissenschaft und mittelständischer Wirtschaft.

[ Nov 14, 2007] 
Preis der Sparkasse Bremen
Preisträger 2007 sind fünf Bremer Kognitionswissenschaftler, die im Projekt „Intrinsische und bewegungsabhängige Hirnaktivierungsmuster“ zusammenarbeiten: Prof. Ben Godde und Dr. Claudia Voelcker-Rehage von der Jacobs University (Jacobs Center on Lifelong Learning and Institutional Development),
Dr. Ekkard Küstermann und Dr. Peter Erhard von der Universität Bremen (Center for Advanced Imaging & Chemie) sowie Dr. med. Markus Ebke vom Klinikum Bremen – Mitte (Neurologie). Ziel des Kooperationsprojektes ist die Untersuchung der Veränderung von Hirnaktivitätsmustern im Alter oder durch Erkrankungen, die mit Störungen der Bewegungskoordination verbunden sind. Außerdem sollen gezielte Interventionsmöglichkeiten zur Regeneration der Bewegungskoordination erforscht werden.

Der Preis geht aus zwei Gründen an das neurowissenschaftliche Team: Zum einen stärkt die Zusammenarbeit zwischen den Forschungseinrichtungen beider Universitäten und der klinische Anwendungsbezug den Wissenschaftsstandort Bremen in vorbildlicher Weise. Zum anderen würdigt der Preis die hohe Alltagsrelevanz des Forschungsthemas, da viele ältere Menschen ab 65 Jahren massiv von Problemen in der Bewegungskoordination betroffen sind: So stürzen rund zwei Drittel der Bewohner von Alteneinrichtungen im Schnitt einmal im Jahr, was vielfach zu Verletzungen mit erheblichen Folgeschäden führt. Viele dieser Stürze ereignen sich beim Gehen. Ein Krankheitsbild, das mit einer Veränderung im Gangbild und einer vermehrten Sturzhäufigkeit verbunden ist, ist der sogenannte Normaldruckhydrocephalus (NPH). Typisch ebenfalls für ältere Menschen verstärkt er rein altersbedingte Schwierigkeiten in der Bewegungskoordination und beeinflusst daher massiv die Alltagsaktivitäten der Betroffenen.

Die Bremer Hirnforscher nutzen funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT), welche mit dem an der Universität Bremen installierten MR-Gerät durchgeführt wird, um diejenigen Gehirnbereiche sichtbar zu machen, die beim Gehen bzw. bei der einfachen Vorstellung des Gehens aktiv sind. Dieses Messverfahren zusammen mit unterschiedlichen, sich ergänzenden Analysemethoden der Daten erlauben den Forschern Erkenntnisse darüber, welche Veränderungen in diesen auch für komplexe Bewegungsabläufe zuständigen Hirnregionen für die Sturzanfälligkeit im gesunden Alter und bei Erkrankungen verantwortlich sind. Darauf aufbauend sollen gezielt Interventionen und Präventionsmöglichkeiten getestet und erarbeitet werden.

Die Laudationes auf die Preisträger hielten Ursula Staudinger, Vizepräsidentin der Jacobs University und Dekanin des Jacobs Centers, Dieter Leibfritz, Professor für Chemie an der Universität Bremen.

Bernd-Artin Wessels-Preis
Mit dem Bernd-Artin-Wessels-Preis werden Forschungskooperationen zwischen Bremer Wissenschaft und mittelständischer Wirtschaft gewürdigt, die sich durch einen hohen Innovationsgrad und besonders gelungene Zusammenarbeit beider Partner auszeichnen. Den Bernd-Artin Wessels-Preis 2007 erhält Dr. Guido Prause für das Kooperationsprojekt „DynaCAD“ von MeViS Research und MeVis Technology als Forschungs- und Wirtschaftspartner, in dem als Neuheit in der Brustkrebsdiagnostik eine integrierte Soft- und Hardware-Lösung entwickelt wurde, die eine computergestützte Analyse von MRT-Aufnahmen der Brust und zugleich präzise Gewebeentnahmen (MRT=Magnetresonanz-Tomografie) und somit eine sichere Diagnose und optimale Therapieplanung ermöglicht. Auf Initiative des Stifters Bernd-Artin Wessels wird in diesem Jahr ein weiteres Projekt mit einem „Sonderpreis für herausragende Innovationen“ ausgezeichnet: das Mobile Research Center an der Universität Bremen, welches gemeinsam mit der Bremer Firma Statex GmbH die elektrischen Eigenschaften leitfähiger Textilien für neue Medizin- und Technikprodukte bestimmt. Der Wessels-Preis 2007 ist mit 3.500 Euro dotiert, der Sonderpreis für herausragende Innovationen mit 2.500 Euro.



unifreunde Bremen e.V.
Ziel der 1961 gegründeten „unifreunde“ ist die Förderung von Forschung und Lehre im Bundesland Bremen. Sie unterstützen auch die für den Wissenschaftsstandort Bremen wichtige Zusammenarbeit der Universität Bremen und der International University Bremen und fördern damit auch die zukunftsgerichtete Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Bremen.

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Author: Dr. Kristin Beck. Last updated on 15.04.2008. © 2008 Jacobs University Bremen, Campus Ring 1, 28759 Bremen. All rights reserved. No unauthorized reproduction. http://www.jacobs-university.de. For all general inquiries, please call the university at +49 421 200-40 or mail to info@jacobs-university.de.