JACOBS UNIVERSITY BREMEN

Eine Reise durchs Universum: Jacobs University feiert den
250. Geburtstag des Astronomen Heinrich Wilhelm Olbers

   

Am 18. Oktober 2008 lädt die Jacobs University Bremen anlässlich des 250. Jahrestages von Heinrich Wilhelm Olbers’ Geburtstag herzlich ein zu einer „Reise durchs Universum“ mit populärwissenschaftlichen Vorträgen über den berühmten Bremer Astronomen und die Wissenschaftswelt seiner Zeit sowie spannende aktuelle Forschungsthemen aus Astronomie und Astrophysik. Der Eintritt für die deutschsprachige Veranstaltung ist frei.

[ Oct 15, 2008] 

Zeit: Samstag, 18. Oktober 2008, 15.00 Uhr
Ort: Jacobs University Bremen | Conrad Naber Lecture Hall | Campus Ring 1 | 28759 Bremen

Programm: (mit Pause um 16.15 Uhr)

Begrüßung durch Prof. Dr. Joachim Treusch, Präsident der Jacobs University

Dr. Brendan Dooley, Professor of History:
„Olbers und die Wissenschaftler seiner Zeit"

Bereits im späten achtzehnten Jahrhundert war die Wissenschaft ein weltweit kooperierendes Geschäft. Die weltweit erste „Astronomische Gesellschaft" wurde 1800 in Lilienthal von Wilhelm Olbers und Kollegen gegründet. Ein Mitglied dieser Gesellschaft aus Palermo entdeckte bald darauf den Asteroiden Ceres; der Fund wurde von Olbers in Bremen bestätigt. Die damalige Zeit war geprägt von einem großem Umbruch in der Wissenschaft. Die französischen Revolutionäre und später Napoleon versuchten, die weltweite Wissenschaft und Bildung neu zu ordnen. Der Vortrag wird die Rolle weltweiter Zusammenarbeit in der Geschichte der Wissenschaft zu Olbers’ Zeit beleuchten.

Dr. Joachim Vogt, Professor of Physics:
„Zwischen Sonne und Planeten: Kleine Himmelskörper und das interplanetare Medium"

Zum weniger bekannten aber nicht minder faszinierenden Inventar unseres Sonnensystems gehören verschiedene Klassen von kleineren Himmelskörpern wie Kometen und Zwergplaneten, aber auch der magnetisierte Sonnenwind. Kleinere Himmelsobjekte sind das Ziel mehrerer wissenschaftlicher Satellitenmissionen. Die Raumsonde Rosetta etwa wird Asteroiden und Kometen beobachten und soll im Jahr 2014 sogar auf einem Kometen landen. Der von Wilhelm Olbers entdeckte Kleinplanet Vesta wird von der Raumsonde DAWN untersucht. Der Sonnenwind und das Plasma des erdnahen Weltraums waren und sind im wissenschaftlichen Fokus zahlreicher Satelliten. Die zurzeit prominentesten Missionen sind Mehrsatellitenkonfigurationen wie Cluster (ESA) und Themis (NASA), die es erlauben, universelle Plasmaprozesse und solar-terrestrische Beziehungen in-situ zu studieren. Der Vortrag stellt diese Missionen vor und erläutert ihre Bedeutung für das Verständnis von Prozessen im erdnahen Weltraum.

Dr. Stephan Rosswog, Professor of Astrophysics:
„Astronomie im Wandel der Zeit: Von Olbers zur aktuellen Forschung"

Astronomie hat die Menschheit von jeher fasziniert. Die Möglichkeiten, kosmische Phänomene zu untersuchen, haben jedoch revolutionäre Entwicklungen durchlaufen. Auf der Beobachtungsseite war man zunächst auf das menschliche Auge und später auf optische Teleskope beschränkt. Mittlerweile haben sich aber weitere „Fenster zum Universum" geöffnet. Beobachtungen im Radiowellen- und Röntgenbereich zeigen beispielsweise eine ganz andere, sehr viel heftigere Seite des Kosmos: gewaltige Explosionen, Akkretion auf Schwarze Löcher und Kollisionen von kosmischen Objekten stehen an der Tagesordnung. Auf der theoretischen Seite gewinnen Supercomputersimulationen von kosmischen Vorgängen immer stärker an Bedeutung. Der Vortrag wird sich mit diesen Veränderungen und ihrem Einfluss auf die praktische Forschungsarbeit beschäftigen.

Dr. Marcus Brüggen, Professor of Astrophysics:
„Das Universum auf großen Skalen: Warum ist der Nachthimmel dunkel?"

Seit Olbers’ Zeiten hat sich das Volumen des uns bekannten Universums um einen Faktor von mindestens 10 Millionen Milliarden vergrößert. Dieser Erfolg ist das Resultat der Erfindung des Teleskops, das nächstes Jahr seinen 400. Geburtstag feiert. Heutzutage untersuchen Teleskope auf der Erde und im Weltall in fast allen Bereichen des Spektrums Strahlen aus den Tiefen des Universums. Dabei schauen sie zurück bis an die Anfänge des Universums und beobachten, wie sich Sterne und Galaxien entwickeln. Außerdem haben Beobachtungen in den letzten Jahren gezeigt, dass unser Universum von einer bislang unbekannten Materie- und Energieform durchdrungen ist. Diese und andere verwandte Fragen, wie zum Beispiel warum der Nachthimmel dunkel ist, umreißt dieser Vortrag.

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