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Zusammenspiel von Ozean und Atmosphäre: Der Kaffee-Sahne-Effekt und andere Turbulenzen

 
27. Mai 2016
 
Zusammenspiel von Ozean und Atmosphäre: Der Kaffee-Sahne-Effekt und andere Turbulenzen Großer Erfolg für die Jacobs University: Die private Universität ist seit heute an einem neun Millionen Euro schweren Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem Titel „Energietransfer in der Atmosphäre und im Ozean“ beteiligt.
 
Norddeutsche Wissenschaftler erforschen hierbei gemeinsam das Zusammenwirken von Ozean und Atmosphäre. Ein Thema, das gerade angesichts des Klimawandels immer bedeutender wird.
 
Wer schon einmal Sahne in eine Tasse Kaffee gegeben hat, weiß wie turbulente Strömungen zur Vermischung der beiden Flüssigkeiten führen. Was sich in der Kaffeetasse auf kleiner Skala abspielt, findet ganz ähnlich auch in der Atmosphäre und im Ozean statt. Physikalische Vorgänge auf kleinster Ebene sind dabei mit den globalen Winden und Strömungen verbunden – und von entscheidender Bedeutung für das globale Klima.
 
In dem Projekt arbeiten Mathematiker, Ozeanographen, Meteorologen und eng zusammen. Die Vision der Forscher ist es, den Energieaustausch im Klimasystem zu verstehen und stimmig zu beschreiben und sowohl physikalisch wie auch mathematisch verbesserte Ozean- und Atmosphärenmodelle zu entwickeln.
 
„Wie das globale Klima von kleinsten Wellen und Wirbeln beeinflusst wird, lässt sich selbst auf Supercomputern nicht vollständig simulieren“, sagt Marcel Oliver, Professor für Mathematik an der Jacobs University. „Erkenntnisse zu diesem Thema werden aber angesichts des globalen Klimawandels immer wichtiger, auch hier bei uns im Norden. Wir bringen hierbei unsere Expertise im Bereich der theoretischen Strömungsmechanik ein und freuen uns auf den intensiven Austausch mit Fachkollegen und Wissenschaftlern anderer Disziplinen.“ Oliver sieht hierin eine große Chance: „Hier in Bremen bringt das Projekt zum Beispiel uns Wissenschaftler aus dem Bereich der Angewandten Mathematik mit Klimaforschern des Alfred-Wegener-Instituts an einen Tisch. Solche Projekte können für alle Seiten bereichernd sein.“
 
„Mit dieser Entscheidung der DFG geht für die Jacobs University eine besonders erfolgreiche Woche zu Ende“, sagt Dekan Professor Werner Nau. Die DFG hatte in dieser Woche bereits zwei Graduiertenkollegs bewilligt, in denen die Universität Bremen mit der Jacobs University und weiteren Partnern zusammenarbeitet. Sie befassen sich mit Gravitationsphysik sowie mit der Simulation von Materialeigenschaften auf atomarer Skala.
 
Dass nun auch noch das Projekt „Energietransfer in der Atmosphäre und im Ozean“ bewilligt wurde, freut Nau besonders: „Interdisziplinäres Arbeiten gehört zum Profil der Forschung an der Jacobs University“, sagt er. „Umso schöner ist es, dass unsere Universität bei diesem Projekt an einen fächerübergreifenden Dialog zu einem weltweit relevantenForschungsthema mitwirken kann.“
 
Koordiniert wird das Forschungsprojekt von der Universität Hamburg, die das Projekt gemeinsam mit der Universität Bremen in der Förderlinie Sonderforschungsbereich / Transregio der DFG beantragt hatte. Beteiligt sind die Jacobs University, das Alfred- Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, das Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik an der Universität Rostock, das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde an der Universität Rostock, das Max-Planck-Institut für Meteorologie und das Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Eine Verlängerung des vierjährigen Projekts ist um maximal acht weitere Jahre möglich.
 
„Trotz aller Fortschritte zeigen bestehende Klimamodelle immer noch energetische und mathematische Inkonsistenzen, was zu erheblichen Fehlern bei Klimavorhersagen führen kann“, sagt Prof. Dr. Carsten Eden, Sprecher des Projekts vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Aktivitäten in den verschiedenen Disziplinen zusammenzubringen und neue Wege zu beschreiten.“
 
Kontakt:
Thomas Joppig | Brand Management, Marketing & Communications
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504