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Forschung und Transfer: Professor Matthias Ullrich neu im Vorstand der Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft Bremen

Prof. Matthias Ullrich wurde kürzlich in den Vorstand der Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft in Bremen gewählt. (Quelle: Jacobs University)

 

21. Juni 2022

Lebensmittel sind kostbar, sowohl für die Ernährung als auch als Lieferanten wertvoller Heilstoffe. Wie können Reste aus der Nahrungsmittelproduktion oder Pflanzenreste besser genutzt werden? Wie lässt sich die kurative Kraft mancher Pflanzen sowie von Obst- und Gemüsesorten für den Menschen aktivieren, etwa in Form von neuen Medikamenten? An Fragen wie diesen forschen Wissenschaftler:innen der Jacobs University seit langem, fächerübergreifend und oft in Kooperation mit Unternehmen. Einer von ihnen ist der Mikrobiologe Professor Dr. Matthias Ullrich, der jetzt in den Vorstand der Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft Bremen (NAGeB) gewählt wurde.

Viele Naturstoffe verfügen über eine antibakterielle und antivirale Wirkung. Das gilt auch für Pflanzen wie Kaffee, Quitte oder Rhododendron. Gemeinsam mit Dr. Nikolai Kuhnert, Professor für Analytische Chemie, arbeitet Ullrich daran, aus den Rohabfällen ihrer Verarbeitung zu Lebensmitteln ein neues, umweltfreundliches Desinfektionsmittel zu entwickeln. Das Projekt läuft in Kooperation mit den Bremer Firmen „ProPure – Protect“ und „Just in Air“. In einem anderen Projekt untersuchen sie die antimikrobiellen Fähigkeiten von Brauereiabfällen, was für die Nahrungsmittelindustrie von Interesse ist.

Auch an Rhododendren als Quelle für neue Antibiotika forschen Kuhnert und Ullrich seit langem. Ebenso an den gesundheitlichen Effekten von Tee, Kaffee und Kakao oder auch von Grünkohl. Dass selbst Bananenschalen einer bestimmten Art zur Wundheilung geeignet sind, hat ein weiteres Forschungsprojekt an der Jacobs University belegt. Die Arbeitsgruppe um Professor Kuhnert identifizierte 70 verschiedene Inhaltsstoffe, die für die Wundheilung verantwortlich sein könnten.

Zu zeigen, dass Forschung dazu beiträgt, praktische Probleme zu lösen, ist Ullrich wichtig – ebenso wie die Zusammenarbeit mit Forschenden verschiedener Fachrichtungen auf dem Campus der Jacobs University. Zu ihnen zählt neben Kuhnert auch der Systembiologe Professor Dr. Marc-Thorsten Hütt. Die Mikrobiologie, meint Ullrich, habe sich zu einer Problemlösungswissenschaft entwickelt, die mit vielen anderen Disziplinen interagiere und den Transfer von Wissen in die Gesellschaft ermögliche.

„Mit der Weiterverarbeitung von Abfällen aus der Lebensmittelproduktion schaffen wir eine Art Kreislauf-Effekt und könnten langfristig zur Reduzierung von Abfall in der Lebensmittelindustrie beitragen“, beschreibt Ullrich den Synergieeffekt der Kooperation von Wissenschaft und Industrie.

Seine Expertise wird Ullrich künftig auch als Vorstand beim NAGeB einbringen. Ihm gehören zudem an: Rainer Frerich-Sagurna (Vorstandsvorsitzender), Thomas Tanck (CSM Deutschland), Oliver Schmidt (B-Grashoff Nachf.), Henry Lamotte (Henry Lamotte Food), Martin Schüring (ttz Bremerhaven), Karin Lang (Sonnentracht), Birgit Kunz (Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft) und Sohrad Mohammad (Reishunger).

Kontakt:
Stephan Kuhlmann | Projektmanagement Forschung & Transfer
Tel: +49 421 200 4145 | s.kuhlmann [at] jacobs-university.de
 

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.600 Studierenden stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

Kontakt:
Maike Lempka | Corporate Communications & Public Relations
m.lempka [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504