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Forschungsprojekt zu chinesischer Sozialpolitik an der Jacobs University

Tobias ten Brink ist Professor for Chinese Economy and Society an der Jacobs University in Bremen.

 

11. April 2018

China wird aus westlicher Perspektive vor allem als Wirtschaftsmacht wahrgenommen, als Produzent, Absatzmarkt, Investor. Das Land betreibt aber mittlerweile auch eine aktive Sozialpolitik mit Alterssicherung, Gesundheitsversorgung und Arbeitslosenversicherung. Diese staatliche Sozialpolitik nimmt ein Team von Wissenschaftlern unter Leitung von Tobias ten Brink, Professor for Chinese Economy and Society an der englischsprachigen Jacobs University Bremen, nun genauer unter die Lupe.

Sozialpolitik ist eine wichtige Grundlage für das Funktionieren von Gesellschaften. Sie soll soziale Sicherheit schaffen, Ungleichheiten abmildern und somit auch zur Stabilität eines Systems beitragen. „In den vergangenen fünfzehn Jahren hat die chinesische Regierung massiv in den Ausbau investiert, viele Bürger haben erstmals Zugang zu Sozialleistungen erhalten“, sagt Professor ten Brink. Zwar sei deren Niveau im Vergleich zum Westen gering, aber doch höher als in anderen Schwellenländern wie etwa Indien.

„Entwicklungsdynamiken chinesischer Sozialpolitik: Das Zusammenspiel nationaler und internationaler Einflüsse“, lautet der genaue Titel des Forschungsprojekts. Neben nationalen Faktoren wie Wirtschaftswachstum, Demographie oder Binnenmigration wollen die Wissenschaftler untersuchen, wie sich internationale Einflüsse auf die Gestaltung nationaler Politik auswirken. „Die chinesische Regierung und Fachleute beobachten seit Jahrzehnten genau, was in anderen Ländern passiert, auch in Europa, und sie verbinden seitdem internationale Vorbilder mit eigenen sozialpolitischen Traditionen zu einem eigentümlichen System sozialer Sicherung“, sagt  ten Brink.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit über 700.000 Euro geförderte Projekt führt ten Brink gemeinsam mit Professor Tao Liu vom Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Duisburg-Essen durch. An der Jacobs Universität wird im Rahmen des Projekts u.a. eine Postdoktorandenstelle geschaffen, die Dr. Armin Müller einnimmt.

Das Projekt ist zunächst auf vier Jahre ausgelegt, kann aber gegebenenfalls bis auf zwölf Jahre ausgedehnt werden. Denn das Forschungsvorhaben ist eingebettet in einen neuen von der DFG geförderten Sonderforschungsbereich (SFB 1342 – Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik) an der Universität Bremen, in dem es um die weltweite Entwicklung und Veränderung staatlicher Sozialpolitik geht. In 15 Teilprojekten arbeiten mehr als 70 Wissenschaftler verschiedenster Fachgebiete, darunter Historiker, Geografen, Juristen, Informatiker, Gesundheitswissenschaftler, Soziologen und Politologen. Sprecher des SFB ist Prof. Dr. Herbert Obinger von der Universität Bremen.


Weitere Informationen:
http://www.socialpolicydynamics.de
http://www.chinaglobal.jacobs-university.de

Fragen beantwortet:
Dr. Tobias ten Brink | Professor of Chinese Economy and Society
t.tenbrink [at] jacobs-university.de| Tel.: +49 421 200- 3382

Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.
Weitere Informationen: www.jacobs-university.de

Thomas Joppig | Jacobs University Bremen gGmbH
Corporate Communications & Public Relations
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504