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Internationales Forscherteam stellt neue Strategie zur ökosystembasierten Tiefseeüberwachung vor

OceanLab´s  crawler

 

09. Februar 2017

Das internationale Team unter der Leitung von Prof. Roberto Danovaro von der Polytechnischen Universität Marche Ancona, dem auch Prof. Laurenz Thomsen von der Jacobs University in Bremen angehört, stellt in der aktuellen Ausgabe des renommierten Wissenschaftsmagazins Science eine neue Strategie für eine ökosystembasierte Tiefseeüberwachung vor.  

Auf der Suche nach Öl, Gas, Organismen, bioaktiven Substanzen oder bald auch Mineralien: die Tiefsee wird immer intensiver als Rohstoffquelle genutzt - und industriell ausgebeutet. Dies wirft weltweit Bedenken hinsichtlich möglicher ökologischer Konsequenzen auf. Die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Tiefsee-Ökosysteme sind zahlreich und könnten letztlich die lebensunterstützende Leistung dieser Systeme verändern.

„Das Internationale Recht und die nationalen Gesetzgebungen ignorieren weitestgehend diese Relevanz der Tiefsee für das ökologische Gleichgewicht des Planeten“, sagt Laurenz Thomsen. „Es gibt jedoch vielversprechende Entwicklungen zur Unterstützung des Tiefseeschutzes seitens der Vereinten Nationen und der Internationalen Meeresbodenbehörde.“

Das Forscherteam zeichnet in seinem Konzept nun auf, wie bestehende hochmoderne Überwachungssysteme effektiver genutzt werden können, um die Tiefseeforschung zu verbessern und zugleich Regierungen und Regulierungsbehörden über problematische Entwicklungen zu informieren. Es wird darauf hingewiesen, dass die kostenintensiven Überwachungsmaßnahmen nicht von einer Nation alleine durchgeführt werden können: umfangreiche Technologieentwicklungen und Kooperationen im Bereich autonomer Unterwasserfahrzeuge sind dafür notwendig.

Der Artikel erscheint wenige Wochen vor dem nächsten Vorbereitungstreffen für die Ocean Conference 2017 der Vereinten Nationen UN in New York. „Ich hoffe, dass unsere Strategie in die UN-Verordnungen Eingang findet und so die ökosystembasierte Tiefseeüberwachung verbessert“, so Thomsen.

Das OceanLab an der Jacobs University verfügt über langjährige Erfahrung in der Überwachung von Tiefsee-Explorationsgebieten und der Entwicklung von Unterwasserrobotern. Im Rahmen des deutschen ROBEX-Programms wird ein Meeresboden-Roboter der Jacobs University auf volle Autonomie umgestellt. Die Jacobs University ist mit verschiedenen Arbeitsgruppen an Projekten zum Tiefseebergbau beteiligt.

 

Weitere Information unter:
http://science.sciencemag.org/content/355/6324/452
Science  355, 6324, pp. 452-454
Reference: An ecosystem-based deep-ocean strategy
https://oceanconference.un.org/preparatoryprocess
http://www.oceannetworks.ca/groups/wally-benthic-crawler
http://www.robex-allianz.de/en/partner/
http://earth.user.jacobs-university.de

Weitere Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Laurenz Thomsen | Professor of Geosciences
l.thomsen [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-3254

Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.

Kontakt:
Thomas Joppig | Brand Management, Marketing & Communications
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504