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Learning by doing: Jacobs-Studierende auf Lehrfahrt mit dem Forschungsschiff Heincke

Teilnehmende der Lehrfahrt an Bord des Forschungsschiffes Heincke

 

6. November 2018

Die Nordsee ist trüb und undurchsichtig wie immer. Doch was unten auf dem Grund des Meeres verborgen ist, zeichnet sich oben an Bord des Forschungsschiffes Heincke langsam auf dem Bildschirm des Computers ab – dank des Sonars. Gelb auf blau und in 3D werden die Umrisse eines Schiffswracks aus dem Ersten Weltkrieg sichtbar. Es ist eine faszinierende Begegnung mit der Geschichte.

Sonare sind die Augen der Wissenschaftler im Meer. Der Umgang mit der komplexen Technik, mit Analysegeräten und Unterwasserrobotern ist ebenso ein Ziel der „teaching cruise“, der Lehrfahrt, wie die Entnahme und Untersuchung von Wasser- oder Sedimentproben. „Die Fahrt ist wirklich toll, weil die Studierenden schon in ihrem zweiten Jahr praktische Erfahrungen mit maritimer Forschung machen,“ sagt Dr. Vikram Unnithan, Professor für Geowissenschaften an der Jacobs University Bremen. Dr. Jelle Bijma, Leiter der Sektion Marine Biogeowissenschaften am Alfred-Wegener-Institut (AWI) und Adjunct Professor an der Jacobs University sagt: „Was sie hier sehen und lernen, bleibt haften.“ Beide Fahrtleiter organisieren die Lehrfahrt schon über zehn Jahren gemeinsam.

Professor Vikram Unnithan zeigt Studierenden ein Stück jenes rötlichen Gesteins, aus dem auch der berühmte Helgoländer Felsen, die "Lange Anna" besteht.

Einmal im Jahr sticht die Heincke mit Bachelorstudierenden des Studiengangs „Earth and Environmental Science“ der Jacobs University in See. Das 55 Meter lange, mit modernster Technik ausgerüstete Schiff gehört dem Alfred-Wegener-Institut (AWI). Die Fahrt wird gemeinschaftlich durchgeführt, mit an Bord sind auch Doktoranden der Graduiertenschule POLMAR des AWI und Master-Studierende anderer Universitäten. Dieser Mix ist ein zusätzlicher Reiz, Kontakte werden geknüpft, Erfahrungen ausgetauscht.
Was die Studierenden lernen, haben sie zuvor in der Theorie im Seminar durchgespielt. Die Daten, die sie sie erheben, können sie für ihre Bachelorarbeit nutzen.  Das ganze Spektrum des Fachs von der marinen Geophysik über marine Biologie und Ozeanographie wird unterrichtet. Wichtig ist die Interdisziplinarität, auf der Fahrt sind Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche dabei. „Um die Themen zu erfassen und Probleme zu lösen, muss man interdiszplinär denken und arbeiten“, sagt Unnithan. So spielen Aspekte der Physik, Chemie, Biologie oder auch der Sozialwissenschaften eine Rolle.

Die Gruppe unterwegs auf Helgoland

Auf der mehrtägigen Lehrfahrt kann es schon mal mal stürmisch werden. Seit einem Dutzend Jahren ist Unnithan dabei, seekrank war er noch nie. „Arbeiten auf See ist nicht so einfach wie im Büro. Das Schiff bewegt sich, es schwankt, man muss sich konzentrieren. Auch die wechselnden Bedingungen sind eine gute Erfahrung.“  Eine weitere, die die Studierenden nicht so schnell vergessen werden, ist ihr Einsatz als Fahrtleiter am letzten Tag der Reise. Sie bestimmen welche Experimente durchgeführt werden, müssen sich mit dem Kapitän und den anderen Wissenschaftlern absprechen.
Das Programm der Fahrt wird ständig weiterentwickelt. Unnithan will im kommenden Jahr Studierende aus dem Bereich „Data Engineering“ hinzuziehen, denn bei den Experimenten fallen immer mehr Daten an. Auch die Technik schreitet voran. Unterwasserdrohnen und marine Robotik spielen eine immer größere Rolle. „Exkursionen sind in den Geowissenschaften sehr, sehr wichtig“, meint Unnithan. „Es ist großartig, dass wir unseren Studierenden diese Möglichkeit bieten können.“

Video von der Lehrfahrt:
https://www.youtube.com/watch?v=YzZCoKbvhZo

Fragen beantwortet:
Vikram Unnithan | Professor für Geowissenschaften
v.unnithan [at] jacobs-university.de | Tel: +49 421 200-3161

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre fast 1400 Studierenden stammen aus mehr als 100 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

Thomas Joppig | Jacobs University Bremen gGmbH
Corporate Communications & Public Relations
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504