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Musiker und die Fingerfertigkeit im Alter: Jacobs University Bremen sucht Studienteilnehmer

study participant
Mit der Elektroenzephalographie werden altersbedingte Veränderungen in der Funktionsweise des Gehirns gemessen. (Quelle: Jacobs University)

 

9. April 2019

Die Fähigkeit des Menschen, mit den Fingern kleine Objekte zu greifen und feine Oberflächenstrukturen zu ertasten, nimmt mit dem Alter ab. Verantwortlich dafür ist nicht nur eine Abnahme der Empfindlichkeit der Finger, sondern sind Veränderungen im Gehirn. Welche das genau sind, wollen Forscher der Jacobs University Bremen am Beispiel von Musikern untersuchen. Als Studienteilnehmer gesucht werden Musiker im Alter von 20 bis 30 Jahren sowie ab 55 Jahren. Sie sollten seit mindestens zehn Jahren regelmäßig, etwa zwei Stunden täglich, ihr Instrument spielen. Gesucht werden zudem Nicht-Musiker derselben Altersgruppe.

Bei der Veränderung der Fingerfertigkeiten spielen diejenigen Regionen des Gehirns, die für die Verarbeitung und die Wahrnehmung sensorischer Reize wichtig sind, eine Rolle. Forscher der Jacobs University haben nachgewiesen, dass Menschen, die einer Tätigkeit oder einem Hobby nachgehen, das regelmäßig ein hohes Maß an Fingerfertigkeit erfordert, bis ins hohe Alter eine größere Feinfühligkeit aufweisen als diejenigen, die ihre Hände nicht so ausgiebig schulen. Dies gilt etwa für Instrumentalmusiker. Durch tägliches feinmotorisches Training wird das Altern des Gehirns also verlangsamt. Was genau dabei im Gehirn passiert und wie man dem Gehirn dabei helfen kann, die sensorische Wahrnehmung zu trainieren, wollen die Forscher nun in ihrer neuen Studie untersuchen.

Der Zeitaufwand für mögliche Probanden ist überschaubar: Sie müssten an zwei Tagen jeweils zwei Stunden auf dem Campus der Jacobs University in Bremen Nord verbringen. Während sie mit den Fingern Dinge ertasten und unterscheiden, werden mittels kleiner Elektroden auf dem Kopf die Hirnströme (EEG) gemessen. Im Anschluss werden winzige Stromimpulse appliziert, die kurzfristig die Gehirnaktivität verstärken oder abschwächen sollen. Sowohl das EEG als auch die Gehirnstimulation werden weltweit in zahlreichen Studien eingesetzt und sind absolut unbedenklich, schmerzfrei und frei von Neben- oder Nachwirkungen. Für ihre Unterstützung erhalten Studienteilnehmer eine Aufwandsentschädigung von acht Euro pro Stunde.

Kontakt und weitere Informationen:
B.Sc. Maite Koop | Arbeitsgruppe Neurowissenschaften| Psychologie und Methoden
m.koop [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-3045

Kontakt: 
Carolin Neudeck | Corporate Communications & Public Relations       
c.neudeck [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504