29. September 2021
Bereits während des Studiums Verantwortung in Unternehmen tragen? Mit der richtigen Expertise ist dies möglich. Seit Anfang September leitet Stefan Krstevski als „lead research student“ beim Hamburger Unternehmen „Container xChange“ ein Team von zehn Freelancern. Der 21-jährige, der an der englischsprachigen Jacobs University das Fach „Industrial Engineering and Management“ (IEM) studiert, hat großes Potenzial – und vielversprechende Pläne für die Zukunft.
„Für einen Studierenden im zweiten Jahr ist es ziemlich außergewöhnlich, eine derartige Position angeboten zu bekommen“, sagt Hendro Wicaksono, Professor of Industrial Engineering an der Jacobs University, der Stefan die Position bei Container xChange empfohlen hatte. „Man braucht sehr gute Kenntnisse und Fähigkeiten in der Datenanalyse, in Management und der Logistik wie wir sie in unserem Studiengang IEM vermitteln“, sagt der Professor.
Stefan beschreibt sich als neugierig und ehrgeizig – Eigenschaften die dazu beigetragen haben, dass er sechs Sprachen spricht: neben Deutsch, Englisch und Makedonisch auch Türkisch, Serbisch und Bulgarisch. „Ich gebe immer 100 Prozent. Manchmal stresse ich mich dabei zu sehr, das ist mein größter Fehler.“ Bestmöglich erledigt er seine Arbeit bei Container xChange. Das Unternehmen ist eine Art Airbnb der Containerbranche, dass den Leerstand von Containern minimieren will, indem es weltweit Anbieter und Kunden zusammenbringt. „Als leitender Forschungsstudent für ein Logistiktechnologieunternehmen arbeiten zu können, das in seinem Bereich das Beste ist, ist eine großartige Chance für mich.“
Auch der Online-Bettenhändler „Mister Sandman“, bei dem Stefan kürzlich ein dreimonatiges Praktikum in Berlin absolviert hat, war von seinem Potenzial überzeugt und hat ihm vom ersten Tag viel Verantwortung übertragen. Täglich Bestellungen zu sichten, sie zu analysieren und sie an die einzelnen Abteilungen weiterzuleiten – das war ein Teil seines Jobs bei Mister Sandman. Stefan beschäftigt sich mit der Datenanalyse sowie der Optimierung von Prozessen innerhalb der Lieferkette und mit von Berichten. Die Matratzen und Bettwaren, die das Unternehmen vertreibt, stammen von den unterschiedlichsten Herstellern. Die Lieferkette muss ständig überprüft und möglichst optimiert werden. Sogar ein eigenes Online Data Management und Tracking-Programm hat er dafür entwickelt. „Was ich im Studium lerne, wird in so gut wie jeder Firma benötigt. Ich werde garantiert nicht arbeitslos“, sagt er lachend.
Aufgewachsen in der Republik Nordmazedonien und in Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz, machte Stefan seinen Schulabschluss am internationalen Yahya Kemal College in Skopje, der Hauptstadt des südeuropäischen Landes. Danach ging er für ein Jahr in die USA. „Ich war 17, alle aus meiner Schule wollten auf eine Universität in Amerika, dem Trend bin ich einfach gefolgt.“ Vor Ort merkte er schnell, dass das nicht passte. „Deshalb bin ich zurück nach Deutschland. Ich mag Deutschland, hier fühle ich mich zu Hause.“
Also schaute er sich in Deutschland nach einem Studienplatz um. Die Jacobs University kannte durch seinen Cousin, der selbst an der internationalen Universität studiert hatte, und ein erfolgreicher Programmierer ist. Also war es für ihn keine Frage, dass er sich dort bewarb. „Die Universität öffnet viele Türen, sie ist international renommiert und ein tolles Sprungbrett“, meint Stefan. Das Studienfach IEM wählte er, weil er mehr darüber lernen wollte, wie ein Produkt entsteht, vom Anfang bis zum Ende. „Mich interessieren die Informations- und Warenflüsse. IEM vermittelt Wissen in verschiedenen Feldern: Herstellung, Produktionsplanung und Kontrolle, Logistik, Datenanalyse im Rahmen der Produktion, aber auch in Management. Es ist sehr interdisziplinär und wir haben tolle Professoren und Lehrkräfte, die immer ansprechbar sind und uns unterstützen.“
Im Spätsommer 2019 nahm Stefan sein Studium auf. „Das erste Semester war sehr schön. Ich habe schnell Freunde gefunden, mich von Anfang an wohl gefühlt.“ Dann kam Corona, vorbei war es mit dem Unterricht in Person. Stattdessen zog die Online-Lehre ein. „Wir haben versucht, das Beste daraus zu machen, uns nur in kleinen Gruppen getroffen.“
Neben dem Studium ließ sich Stefan zum interkulturellen Trainer ausbilden und wirkte als „Peer Counselor“, als Ansprechpartner für eine Gruppe von gut einem Dutzend Studienanfänger:innen. „Das war eine tolle Erfahrung. Man unterstützt sie in vielerlei Hinsicht, macht sie mit den Regeln an der Universität und der deutschen Kultur vertraut. Ich habe auch selbst viel über ihre jeweiligen Länder und ihre Kulturen erfahren.“ Zudem arbeitet er als Teaching Assistent für zwei Supply-Chain-Masterkurse an der Jacobs University: Data Analytics in Supply Chain Management sowie Smart Cities and Transportation Concepts.
Im kommenden Sommer wird der 21-Jährige sein Studium an der Jacobs University mit dem Bachelor-Abschluss beenden. Stefan wäre nicht Stefan, hätte er nicht schon jetzt einen Plan für die Zeit danach. Er will an der Universität Cambridge, einer der besten Universitäten der Welt, einen Master machen in Industrial Engineering und eine Promotion anschließen. Die Konkurrenz um die raren Plätze fürchtet er nicht. „Ich werde toll unterstützt von meinen Freunden und meinen Professoren.“
Dieser Text ist Teil der Serie "Faces of Jacobs", in der die Jacobs University Studierende, Alumni, Professoren und Mitarbeiter vorstellt. Weitere Folgen sind unter www.jacobs-university.de/faces/de zu finden.
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
Kontakt:
Heiko Lammers | Corporate Communications & Public Relations
h.lammers [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4532