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Studie an der Jacobs University

Zusammenhang zwischen Rassismus und psychischer Gesundheit afrikanischer Migranten in Europa

 
13. Oktober 2015
 
Wie ergeht es afrikanischen Einwanderern in Europa? Und welche Folgen hat der von ihnen wahrgenommene Rassismus auf ihre psychische Gesundheit? Darüber forscht der renommierte klinische Psychologe, Dr. Erharbor S. Idemudia, als Gastprofessor an der Bremer Jacobs University. Insgesamt ein Jahr forscht er hier als Träger des von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergebenen Georg Forster-Forschungspreises.
 
Über afrikanische Migranten in Deutschland hat Erharbor Idemudia bereits von 2003 bis 2005 als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bremen gearbeitet. Das Resultat damals war das Buch „I’m an Alien in Deutschland“, gemeinsam verfasst mit Professor Klaus Boehnke von der Jacobs University. Darin weisen die Autoren einen Zusammenhang zwischen einem wahrgenommenen Rassismus, kultureller Anpassung und psychischer Gesundheit nach, der sich unter anderem in Depressionen, Somatisierung und Ängsten äußert.
 
Nun widmet sich Idemudia in einer weiteren Studie erneut dem Thema, mit einem deutlich breiteren Ansatz. „Das Ziel ist es, ein umfassendes psychologisches Profil afrikanischer Migranten in Europa zu erstellen“, sagt Idemudia. Der Wissenschaftler und sein Team sammeln, sichten und analysieren Daten von 3000 Einwanderern in Deutschland, Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Italien und Großbritannien. Auch hierzu werden die Forschungsergebnisse am Ende in einem Buch nachzulesen sein. Aber schon jetzt ist sich der Forscher sicher: „Die Menschen sollten sich von Stereotypen lösen, denn sie sind Grundlage für Rassismus. Seien Sie nette Nachbarn und achten Sie aufeinander!“
 
Professor Idemudia ist während seines Aufenthaltes an der Jacobs University auch in Projekte der „Bremen International Graduate School of Social Sciences“ (BIGSSS) eingebunden. In der gemeinsamen Einrichtung der Jacobs University und der Universität Bremen arbeitet er zusammen mit den Professoren Klaus Boehnke und Michele Gelfand an verschiedenen themennahen Fragestellungen.
 
Erharbor S. Idemudia zählt zu den profiliertesten klinischen Psychologen Afrikas. Neben der Flüchtlings- und Migrationsforschung sind die angewandte klinische Forschung in Gefängnissen und Strafanstalten sowie das Thema Kultur und Geisteskrankheiten seine Schwerpunkte. Der gebürtige Nigerianer forscht und lehrt an der North-West University in Südafrika, seine Arbeit an der Jacobs University führt er als Träger des Georg Forster- Forschungspreises durch, der von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben wird.
 
Weitere Informationen unter:
https://www.humboldt-foundation.de/web/kosmos-deutschland-im-blick-104-1.html
https://www.bigsss-bremen.de
http://www.nwu.ac.za/content/about-us-school-social-sciences
http://www.nwu.ac.za/sites/www.nwu.ac.za/files/files/Idemudia.pdf
https://www.humboldt-foundation.de/web/georg-forster-preis.html
 
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Klaus Boehnke | Professor für sozialwissenschaftliche Methodenlehre; stellv. Dekan, BIGSSS
k.boehnke [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200- 3401
 
Kontakt:
Kristina Logemann | Brand Management, Marketing & Communications
k.logemann [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200- 4454