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Studie: Mit kooperativem Risikomanagement Störungen in der Lieferkette meistern

Studie: Mit kooperativem Risikomanagement Störungen in der Lieferkette meistern


23. März 2017

Störungen in der Lieferkette treffen fast jedes Unternehmen. Ein kooperatives Risikomanagement kann helfen. Doch nur wenige Unternehmen haben sich damit für den Krisenfall gewappnet. Inwiefern Kooperation Lieferketten schützen kann, untersucht eine aktuelle Studie der Jacobs University in Bremen, die mit Unterstützung der Funk Stiftung entstanden ist.

Stark vernetzte Systeme, ein hoher Grad an Internationalität und eine Vielzahl von Partnern, die in einem Netzwerk zusammenarbeiten, kennzeichnen heute die Lieferketten vieler Unternehmen. Mit dieser zunehmenden Komplexität steigt auch das Risiko von Störungen. Die Arbeitsgruppe
Produktions- und Logistiknetzwerke der Jacobs University in Bremen befragte 216 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu existenzbedrohenden Lieferketten-Risiken und Maßnahmen des Risikomanagements.

99 Prozent der befragten Unternehmen gaben dabei an, in den vergangenen fünf Jahren eine Störung in ihrer Lieferkette erlebt zu haben. Mit 73 Prozent schätzen Unternehmen der Automobilindustrie Störungen in der Lieferkette als deutlich größeres Problem ein als andere Branchen. Die häufigsten Ursachen sind dabei mangelnde Produktqualität, Ausfall von Maschinen- und Steuerungssystemen sowie Insolvenz. Nur 28 Prozent der beschriebenen Störungen in der Lieferkette haben dabei ihren Ursprung beim befragten Unternehmen selbst.

Studienleiterin Prof. Dr. Julia Bendul erläutert: „Die Probleme entstehen zum Großteil durch äußere Einflüsse, auf die Unternehmen entsprechend vorbereitet sein sollten. Eine Zusammenarbeit unter den Lieferanten oder innerhalb einer spezifischen Branche hilft, die Reaktionszeit sowie die negativen finanziellen Auswirkungen einer Störung in der Lieferkette zu verringern. Das ist effizienter, als wenn jedes Unternehmen sich für die Krise isoliert rüstet.“ Das Potenzial im Risikomanagement wird allerdings noch nicht ausgeschöpft, wie die Studie zeigt: Obwohl die Befragten Kooperation als Risikomanagementinstrument vergleichsweise wenig anwenden, bewerten sie es als wirksamste Maßnahme. Nur etwa 22 Prozent hatten Kooperation als Risikomanagement-Instrument im Voraus geplant.

Hendrik F. Löffler, Vorstandsvorsitzender der Funk Stiftung: „Die Funk Stiftung unterstützt neue Wege für den Umgang mit existenzbedrohenden Störungen in der Lieferkette. Im Mittelpunkt steht daher die Frage, wie kooperatives Risikomanagement gestaltet werden muss, damit es auch in der Praxis Anwendung findet.“ Zentral für das Gelingen solcher Kooperationen ist die vertrauensvolle Beziehung der Mitarbeiter untereinander, so das Ergebnis der Studie. Auch Versicherungen bieten großes Potenzial. Bei Kooperationen im Krisenfall können sie eine koordinierende und neutrale Rolle spielen und diese aktiv anbieten.

Zum Download der Studie geht es hier: http://pln-workgroup.user.jacobs-university.de/2017/03/pln-workgroup-publishes-report-cooperative-risk-management/

Fragen beantwortet:
Funk Stiftung
Diana Lumnitz
Valentinskamp 18
20354 Hamburg
fon +49 40 35914-956
d.lumnitz [at] funk-stiftung.org
www.funk-stiftung.org

Jacobs University
Prof. Dr. Julia Bendul
Campus Ring 1
28759 Bremen
fon +49 421 200 3194
j.bendul [at] jacobs-university.de
http://pln-workgroup.user.jacobs-university.de/
 

Über die Funk Stiftung:
Funk-Gesellschafter Dr. Leberecht Funk gründete 2014 gemeinsam mit seiner Ehefrau die gemeinnützige Funk Stiftung. Stiftungszweck ist die Förderung von Forschungs-, Bildungs- und Praxisprojekten rund um die Themenwelt des Risiko- und Versicherungsmanagements. Neben gezielter Projektförderung vergibt die Stiftung auch den Innovationspreis MEILENSTEIN und unterstützt Fachveranstaltungen. Ein weiteres Förderungsfeld sind kulturelle Projekte.
Weitere Informationen: www.funk-stiftung.org

Über die Arbeitsgruppe Produktions- und Logistiknetzwerke der Jacobs University in Bremen:
Die Arbeitsgruppe entwickelt innovative Lösungskonzepte für die komplexen und vernetzten Fertigungs- und Distributionssysteme. Die erfolgreiche Umsetzung von Industrieprojekten mit internationalen Kooperationspartnern ist neben der Forschung eines der Schwerpunkte der Arbeitsgruppe. Die vielseitigen Forschungsprojekte setzen sich mit den Herausforderungen der dynamischen Produktionsumgebungen des 21. Jahrhunderts auseinander.
Weitere Informationen: http://pln-workgroup.user.jacobs-university.de/

Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhDProgrammen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.
Weitere Informationen: www.jacobs-university.de

Kontakt:
Thomas Joppig | Brand Management, Marketing & Communications
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504